Rheuma – was steckt dahinter?
Rheuma ist kein einzelnes Krankheitsbild, sondern ein Sammelbegriff für verschiedene entzündliche Gelenkerkrankungen. Die meisten Menschen denken sofort an schmerzende Hände oder steife Knie, dabei kann Rheuma jede Gelenkregion betreffen und sich sehr unterschiedlich äußern.
Der Grund für die Entzündung liegt meist im Immunsystem: Es greift irrtümlich die eigenen Gelenkstrukturen an. Dabei entstehen Schmerzen, Schwellungen und im schlimmsten Fall dauerhafte Schäden. Wichtig ist, dass Rheuma früh erkannt wird – je schneller du handelst, desto besser lässt sich das Fortschreiten verlangsamen.
Symptome und Diagnose
Typische Anzeichen sind morgendliche Steifigkeit, die länger als 30 Minuten anhält, sitzende Schmerzen und ein schwammiges Gefühl in den Fingern. Viele berichten, dass die Beschwerden nachts plötzlich auftreten und den Schlaf stören. Wenn du solche Muster bei dir bemerkst, ist das ein Warnsignal.
Ein Arzt wird die Diagnose mit einer Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und Bluttests stellen. Rheumafaktor, Anti‑CCP‑Antikörper und Entzündungswerte wie CRP geben Aufschluss darüber, ob eine autoimmune Ursache vorliegt. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen zeigen, ob bereits strukturelle Veränderungen im Gelenk sichtbar sind.
Wichtig: Nicht alle Gelenkbeschwerden sind Rheuma. Auch Arthrose oder Sehnenentzündungen können ähnliche Symptome verursachen. Daher ist eine genaue Abklärung entscheidend, um die passende Therapie zu finden.
Tipps für den Alltag
1. Bewegung statt Ruhigstellung – leichte Gelenkmobilisation reduziert Steifheit. Zum Beispiel tägliche Handgelenk‑ und Fingerkreise, kurzer Spaziergang oder Schwimmen. Vermeide aber übermäßige Belastung, die Schmerzen verstärkt.
2. Ergonomische Hilfsmittel – Greifhilfen, Stößel oder ergonomisch geformte Bestecke entlasten die Hände. Auch das Anpassen von Schreibtischhöhe kann die Belastung reduzieren.
3. Auf die Ernährung achten – Omega‑3‑reiche Lebensmittel (Fisch, Leinsamen) wirken entzündungshemmend. Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel können Entzündungen fördern, also besser in Maßen.
4. Stress reduzieren – Stress steigert Entzündungsbotenstoffe im Körper. Entspannungsübungen, Atemtechniken oder ein kurzer Ausgleich am Abend helfen, das Immunsystem zu beruhigen.
5. Medikamentöse Behandlung – Entzündungshemmer (NSAR) oder krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) werden häufig verschrieben. Nimm die Medikamente genau nach Anweisung, und sprich regelmäßig mit deinem Arzt über Nebenwirkungen.
6. Regelmäßige Kontrolltermine – Rheuma ist eine chronische Erkrankung, die sich ändern kann. Durch Nachuntersuchungen lässt sich die Therapie rechtzeitig anpassen.
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Gelenke ungewöhnlich reagieren, zögere nicht, einen Rheumatologen aufzusuchen. Ein frühzeitiger Einstieg in die Behandlung kann Schmerzen lindern, Funktionsverlust verhindern und dir mehr Lebensqualität geben.
Rheuma muss nicht das ganze Leben bestimmen. Mit den richtigen Maßnahmen, einer offenen Kommunikation zum Arzt und kleinen Alltagsanpassungen kannst du die Erkrankung gut in den Griff bekommen.
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- von Fenja Berwald
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