Prasugrel – Ihr kompakter Überblick zum Herz‑Blutverdünner

Prasugrel ist ein Medikament, das die Blutplättchen daran hindert, zusammenzukleben. Das ist besonders wichtig, wenn Sie kürzlich einen Herzinfarkt hatten oder eine Herz‑Bypass‑Operation planen. In einfachen Worten: Es sorgt dafür, dass das Blut nicht zu leicht gerinnt und damit das Risiko für weitere Herz‑ oder Gefäßprobleme sinkt.

Wie funktioniert Prasugrel?

Der Wirkstoff blockiert einen Rezeptor namens P2Y12 auf den Blutplättchen. Ohne diesen Rezeptor können die Plättchen nicht mehr aktiv werden, und das Blut fließt ruhiger. Im Vergleich zu älteren Blutverdünnern wirkt Prasugrel stärker und schneller, was in Notfallsituationen ein großer Vorteil sein kann.

Wann wird Prasugrel verschrieben?

Ihr Arzt verschreibt Prasugrel meist nach einem akuten Koronarsyndrom – das ist ein Sammelbegriff für Herzinfarkte und instabile Angina. Auch nach dem Einsetzen eines Stents (eine Metallröhre, die ein verengtes Gefäß offen hält) kann das Medikament empfohlen werden. Wichtig: Nicht jeder Patient profitiert davon, also wird immer genau abgewogen.

Die übliche Anfangsdosis beträgt 60 mg, die innerhalb von 24 Stunden nach dem Eingriff eingenommen wird. Danach folgt eine Erhaltungsdosis von 10 mg täglich, solange Ihr Arzt das für nötig hält. Nehmen Sie die Tablette immer zur gleichen Tageszeit ein, am besten mit etwas Essen, damit die Aufnahme im Magen besser funktioniert.

Wie bei allen Medikamenten gibt es mögliche Nebenwirkungen. Am häufigsten berichten Patienten über leichte Blutungen – zum Beispiel aus der Nase oder dem Zahnfleisch. Wenn Sie stärkeres Bluten bemerken, wie Blut im Urin, Erbrechen von Blut oder ungewöhnlich große blaue Flecken, sollten Sie sofort den Arzt kontaktieren.

Ein weiteres Risiko ist die sogenannte Thrombozytopenie, also ein starker Abfall der Blutplättchenzahl. Das kann zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Ihr Arzt wird deshalb regelmäßig Blutwerte kontrollieren, besonders in den ersten Wochen nach Therapiebeginn.

Bestimmte Personengruppen sollten Prasugrel meiden oder mit Vorsicht einnehmen. Wenn Sie bereits an einer Blutgerinnungsstörung leiden oder kürzlich eine Hirnblutung hatten, ist das Medikament nicht geeignet. Auch Schwangerschaft und Stillzeit gelten als Kontraindikationen, weil die Sicherheit für das Kind nicht ausreichend belegt ist.

Wenn Sie andere Medikamente einnehmen, informieren Sie Ihren Arzt unbedingt darüber. Besonders Schmerzmittel wie Ibuprofen, Blutverdünner wie Warfarin oder Antidepressiva können die Blutungsgefahr zusätzlich erhöhen. Selbst pflanzliche Präparate wie Ginkgo können die Wirkung von Prasugrel beeinflussen.

Ein praktischer Tipp: Notieren Sie sich die Einnahmezeit in Ihrem Handy oder Kalender. So vergessen Sie keine Dosis und können mögliche Nebenwirkungen leichter erkennen, weil Sie wissen, wann Sie das Medikament genommen haben.

Falls Sie einmal eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie sie ein, sobald Sie daran denken – aber nicht doppelt. Nehmen Sie die vergessene Tablette nicht zusammen mit der nächsten Dosis ein, das erhöht das Risiko für Blutungen.

Am Ende des Tages ist Prasugrel ein starkes Werkzeug, das Ihnen helfen kann, Ihr Herz zu schützen. Vertrauen Sie auf die ärztliche Empfehlung, prüfen Sie regelmäßig Ihre Blutwerte und achten Sie auf Anzeichen von übermäßigem Bluten. So nutzen Sie das Medikament sicher und effektiv.

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Alles über das blutverdünnende Medikament Prasugrel: Wirkung, Anwendung, Unterschiede zu anderen Wirkstoffen und Risiken im Alltag.

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