Herzinfarkt – Was du wissen musst, um rechtzeitig zu handeln

Ein Herzinfarkt ist kein Ding, das man einfach ignorieren kann. Er entsteht, wenn das Herz plötzlich nicht genug Sauerstoff bekommt. Das passiert meistens, weil ein Blutgefäß verstopft ist. Wenn du die Anzeichen früh erkennst, kannst du Leben retten – deins oder das eines Mitmenschen.

Die häufigsten Symptome sind nicht immer die klassischen Brustschmerzen, die in Filmen gezeigt werden. Viele Betroffene spüren Druck, Enge oder ein starkes Ziehen in der Brust. Manchmal dringt das Gefühl bis in den linken Arm, den Kiefer oder den Rücken. Wenn du plötzlich sehr stark schwitzt, Übelkeit bekommst oder dich plötzlich sehr schwach fühlst, kann das ebenfalls ein Hinweis sein.

Erste Anzeichen, die du nicht ignorieren solltest

Ein wichtiger Hinweis ist, dass die Schmerzen meist plötzlich auftreten und nicht nachlassen, wenn du dich hinlegst. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Herz „aus dem Takt“ gerät, das Herzrasen oder ein unregelmäßiger Rhythmus, solltest du sofort handeln. Auch wenn du allein bist und keine offensichtlichen Schmerzen hast, aber ein starkes Unwohlsein im Oberkörper spürst, ist das Alarm.

Ein weiteres Signal kann Atemnot sein, besonders wenn sie ohne offensichtlichen Grund einsetzt. Manchmal meldet sich der Körper über ein plötzliches Schwindelgefühl oder das Gefühl, gleich umzukippen. Wenn du diese Warnsignale bekommst, warte nicht ab – ruf sofort den Notruf (112) an.

Was tun bei einem Herzinfarkt? Sofortmaßnahmen und Nachsorge

Sobald du den Verdacht hast, dass ein Herzinfarkt läuft, ruf sofort den Notruf. Während du auf den Rettungswagen wartest, kannst du ein paar Dinge tun: Wenn du bereits ein verschriebenes Herzmedikament wie Nitroglycerin hast, nimm die empfohlene Dosis ein. Wenn du einen AED (automatisierter externer Defibrillator) in der Nähe hast und die Person bewusstlos ist, setze ihn ein – das kann lebensrettend sein.

Bleib ruhig, setz dich, wenn möglich, leicht nach vorne gebeugt. Das reduziert den Druck auf das Herz. Versuche, tief und gleichmäßig zu atmen, um den Sauerstoffbedarf zu senken. Wenn du mit jemand anderem zusammen bist, bitte die Person, dich zu beruhigen und bei Bedarf das Handy für den Notruf zu halten.

Im Krankenhaus bekommt die betroffene Person meist eine Kombination aus Medikamenten, Blutverdünnern und eventuell ein Eingriff, um die Verstopfung zu entfernen (z. B. Ballonangioplastie). Die Nachsorge beinhaltet oft eine Lebensstilumstellung: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Aufhören mit Rauchen. Dein Arzt wird dir auch zeigen, wie du deinen Blutdruck und Cholesterin im Griff behältst.

Viele denken, ein Herzinfarkt betrifft nur alte Menschen. Das stimmt nicht – schon relativ junge Menschen können betroffen sein, besonders wenn sie Risikofaktoren haben. Dazu zählen hoher Blutdruck, Diabetes, Übergewicht, starker Stress und eine familiäre Vorbelastung. Wenn du diese Punkte erkennst, sprich mit deinem Arzt über Präventionsmaßnahmen.

Ein einfacher Check kann schon helfen: Lasse regelmäßig deine Werte messen, halte ein gesundes Gewicht und bewege dich mindestens 150 Minuten pro Woche. Auch ein bisschen Stressmanagement – zum Beispiel durch kurze Pausen, Meditation oder Spaziergänge – kann das Herz entlasten.

Denke daran: Schnell reagieren rettet Leben. Wenn du dir unsicher bist, ruf lieber den Notruf, als zu zögern. Die meisten Menschen, die rechtzeitig Hilfe bekommen haben, kommen gut davon und können ihr Leben wieder aktiv genießen.

Zusammengefasst: Achte auf plötzlich einsetzende Brustbeschwerden, starken Druck, Schmerzen im Arm oder Kiefer, Atemnot und starkes Schwitzen. Bei Verdacht sofort 112 wählen, Ruhe bewahren und ggf. verschriebene Medikamente einnehmen. Mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen kannst du das Risiko für einen zukünftigen Herzinfarkt deutlich senken.

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