Colospa-Vergleich: Wirkstoffe & Alternativen
Vergleichsergebnis
Wählen Sie ein Präparat und Ihre Beschwerden aus, dann sehen Sie hier einen detaillierten Vergleich.
Vergleichstabelle
| Produkt | Wirkstoff | Dosierung | Wirkungsbeginn | Nebenwirkungen |
|---|---|---|---|---|
| Colospa | Drotaverin | 40-80 mg, 2-3 × täglich | 15-30 Minuten | Schwindel, Durchfall, Hautausschlag |
| Buscopan | Hyoscine-Butylbromid | 10 mg, 1-3 × täglich | 20-30 Minuten | Mundtrockenheit, Sehstörungen, Herzklopfen |
| Spasfon | Phloroglucinol | 80 mg, 2-3 × täglich | 30-45 Minuten | Selten, leichte Übelkeit |
| Levosulpirid | Levosulpirid | 25-50 mg, 1-2 × täglich | 1-2 Stunden | Schlafstörung, Gewichtszunahme |
Wenn Sie nach einer schnellen Linderung von Krämpfen im Bauchbereich suchen, stoßen Sie im Netz immer wieder auf den Namen Colospa ist ein rezeptfreies Spasmolytikum, das den Wirkstoff Drotaverin enthält. Viele fragen sich, ob es das beste Mittel ist oder ob es sinnvollere Alternativen gibt. Dieser Colospa Vergleich zeigt Ihnen, wie das Präparat funktioniert, welche anderen Produkte ähnliche Effekte erzielen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Was genau ist Colospa?
Colospa enthält den Wirkstoff Drotaverin, ein Antispasmodikum, das die glatte Muskulatur des Verdauungstrakts entspannt. Das Medikament wird häufig bei Reizdarmsyndrom (IBS), Koliken und Schmerzen nach Operationen eingesetzt. In Deutschland ist Colospa als Drotaverinhydrochlorid‑Tabletten erhältlich.
Die typische Packungsgröße umfasst 30 Tabletten à 40mg. Die Einnahme ist flexibel - bei akuten Beschwerden kann eine Einzeldosis von 40mg genommen werden, bei stärkeren Beschwerden häufig 80mg (zwei Tabletten) dreimal täglich. Die Wirkung setzt innerhalb von 15‑30Minuten ein und hält mehrere Stunden an.
Wie wirkt Drotaverin?
Drotaverin blockiert Calciumkanäle in den glatten Muskelzellen. Durch die verminderte Calciumaufnahme können sich die Muskeln nicht mehr stark zusammenziehen, was zu einer spürbaren Entspannung führt. Dieser Mechanismus reduziert Krämpfe, Schmerzen und das unangenehme Völlegefühl. Im Vergleich zu anderen Spasmolytika wirkt Drotaverin besonders schnell, weil es direkt im Darmtrakt aktiv wird.
Dosierung und Anwendung von Colospa
- Erwachsene: 40mg bis 80mg, 2‑3mal täglich nach Bedarf.
- Bei akuten Koliken: 80mg sofort, danach 40mg alle 4‑6Stunden, maximal 240mg pro Tag.
- Bitte nicht länger als 2‑3Wochen ohne ärztliche Rücksprache einnehmen.
Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz wird eine Dosisreduktion empfohlen.
Typische Nebenwirkungen von Colospa
Die meisten Nutzer vertragen Drotaverin gut. Gelegentlich berichten Betroffene von:
- Leichtem Schwindel
- Verdauungsstörungen wie Durchfall
- Hautausschlag oder Juckreiz
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten, aber bei anhaltenden Beschwerden sollte ein Arzt konsultiert werden.
Alternative 1: Buscopan
Buscopan ist ein weiteres beliebtes Spasmolytikum, das den Wirkstoff Hyoscine‑Butylbromid enthält.
Hyoscine wirkt über Antagonismus von Muskarinrezeptoren, wobei nicht nur der Darm, sondern auch andere glatte Muskelbereiche (z.B. Blase) beeinflusst werden. Das macht Busbuscan besonders nützlich bei Blasenkrämpfen, aber es kann auch zu Mundtrockenheit und verschwommenem Sehen führen.
- Dosierung: 10mg (ein Tabletten) bis zu 3‑mal täglich.
- Wirkungsbeginn: 20‑30Minuten.
- Häufige Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Herzrasen.
Alternative 2: Spasfon
Spasfon enthält den Wirkstoff Phloroglucinol, ein Alkaloid, das die Muskelkontraktion über direkte Wirkung auf das Rückenmark dämpft.
Spasfon wird häufig bei Magen-Darm-Krämpfen nach Operationen oder bei Koliken eingesetzt. Die Verträglichkeit ist sehr gut, weswegen es bei Schwangeren oft empfohlen wird.
- Dosierung: 80mg (eine Tablette) 2‑3mal täglich.
- Wirkungsbeginn: 30‑45Minuten.
- Häufige Nebenwirkungen: selten, gelegentlich leichte Übelkeit.
Alternative 3: Levosulpirid (z.B.Levomet)
Levosulpirid ist ein Prokinetikum und Antipsychotic, das sowohl die Darmmotilität fördert als auch Krämpfe lindert.
Durch Bindung an Dopamin‑D2‑Rezeptoren erhöht Levosulpirid die Peristaltik und reduziert gleichzeitig die Schmerzschwelle im Darm. Es wird häufig bei funktionellen Bauchschmerzen und IBS eingesetzt.
- Dosierung: 25mg bis 50mg, 1‑2mal täglich.
- Wirkungsbeginn: 1‑2Stunden.
- Häufige Nebenwirkungen: Schlafstörung, leichte Gewichtszunahme.
Vergleichstabelle: Colospa vs. Buscopan vs. Spasfon vs. Levosulpirid
| Produkt | Wirkstoff | Dosierung (Erwachsene) | Wirkungsbeginn | Häufige Nebenwirkungen |
|---|---|---|---|---|
| Colospa | Drotaverin | 40‑80mg, 2‑3×täglich | 15‑30Minuten | Schwindel, Durchfall, Hautausschlag |
| Buscopan | Hyoscine‑Butylbromid | 10mg, 1‑3×täglich | 20‑30Minuten | Mundtrockenheit, Sehstörungen, Herzklopfen |
| Spasfon | Phloroglucinol | 80mg, 2‑3×täglich | 30‑45Minuten | Selten, leichte Übelkeit |
| Levosulpirid | Levosulpirid | 25‑50mg, 1‑2×täglich | 1‑2Stunden | Schlafstörung, Gewichtszunahme |
Wie wählt man das passende Präparat?
Die Entscheidung hängt von drei Faktoren ab:
- Beschwerdenstyp: Akute Krämpfe mit schnellem Bedarf passen gut zu Colospa oder Buscopan. Bei chronischen IBS‑Symptomen, die auch eine verbesserte Motilität erfordern, kann Levosulpirid sinnvoller sein.
- Verträglichkeit: Wenn Sie zu Mundtrockenheit neigen, sollten Sie Buscopan meiden. Schwangere wählen häufig Spasfon, weil es in Studien als sicher gilt.
- Hinweise des Arztes: Bei Leber- oder Nierenproblemen sollten Sie die Dosis von Colospa reduzieren oder zu einem Wirkstoff mit weniger renalem Abbau (z.B. Spasfon) wechseln.
Ein kurzer Selbsttest: Nehmen Sie zunächst die empfohlene Dosis des günstigsten Präparats (z.B. Colospa), beobachten Sie die Wirkung innerhalb einer Stunde und notieren Sie Nebenwirkungen. Sollte die Linderung unzureichend sein, probieren Sie ein alternatives Wirkstoffprofil.
Tipps für die sichere Anwendung
- Nie mehr als die empfohlene Maximaldosis einnehmen.
- Bei gleichzeitigem Alkoholkonsum das Risiko von Schwindel erhöhen - besser vermeiden.
- Bei Schwangerschaft oder Stillzeit den Arzt konsultieren, bevor Sie ein Antispasmodikum wählen.
- Medikamente nicht mit anderen Anticholinergen Präparaten (z.B. einige Antihistaminika) kombinieren, weil die Nebenwirkungen sich summieren können.
Häufig gestellte Fragen
Wie schnell wirkt Colospa im Vergleich zu Buscopan?
Colospa beginnt innerhalb von 15‑30Minuten zu wirken, während Buscopan meist nach 20‑30Minuten spürbare Linderung liefert. In Praxis berichten viele Patienten, dass das Wirkungsprofil von Colospa etwas schneller ist, weil Drotaverin direkt den Darmmuskel entspannt.
Ist Colospa für Schwangere geeignet?
Die Datenlage ist begrenzt. Viele Fachärzte empfehlen stattdessen Spasfon, weil Phloroglucinol in mehreren Studien als unbedenklich für Schwangere gilt. Wenn Sie schwanger sind, besprechen Sie jede Medikation unbedingt mit Ihrem Arzt.
Wie unterscheiden sich die Nebenwirkungen von Drotaverin und Hyoscine?
Drotaverin verursacht eher leichten Schwindel und gelegentlichen Durchfall. Hyoscine führt häufiger zu Mundtrockenheit, Sehschwierigkeiten und einem beschleunigten Herzschlag, weil es systemisch anticholinerg wirkt.
Kann ich Colospa zusammen mit einem Schmerzmittel wie Ibuprofen einnehmen?
Ja, die Kombination ist in der Regel unproblematisch, weil Ibuprofen über andere Stoffwechselwege abgebaut wird. Achten Sie jedoch darauf, nicht mehr als die empfohlene Dosis von Ibuprofen zu überschreiten, um Magenbeschwerden zu vermeiden.
Welches Präparat ist am besten für chronische IBS‑Beschwerden?
Für langfristige IBS‑Symptome ist Levosulpirid oft die erste Wahl, weil es sowohl krampflösend als auch prokinetisch wirkt. In Kombination mit einer ballaststoffreichen Ernährung erzielen viele Patienten bessere Ergebnisse.
Geschrieben von Fenja Berwald
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